Reihe: Highlights der SuedKultur Music-Night am 7. Okt. 2017

Der Waldgeist mit Präservativen

Man sieht es ihnen nicht an, aber sie mögen den Wald und die Vogelwelt: das Trio "Waldgeist" (Foto: PR)

Am 7. Oktober 2017 rockt der Süden Hamburgs. Die Initiative SuedKultur lädt zum 7. Male zur Music-Night. Wir stellen Euch im Vorfeld einige Highlights vor. Heute: ´Waldgeist` und die ´Hamburger Billys` im Heimfelder Treffpunkthaus.

Der Verein ContraZt e.V. bietet Kontraste – jede Menge und gut für den Süden der Stadt! Zur Music-Night haben die Macher mal wieder tief in ihrer Kontakt-Kiste gewühlt und wer kam heraus? Ein Waldgeist und Hamburger Billys…

Waldgeist – schöner Name. Da könnte alles hinter stecken. Und tut es auch. Denn „Waldgeist“ sind zweieinhalb (Nacht-)Träumer und eine Gitarre aus Hamburg. Irgendwo zwischen Liedermacher-Klängen und Punk-Attitüde gefangen, wollen sie vor allem mal eins: Musik machen! ……. Und was sagen! Und zwar: ……… ´ne Menge!

Weise Haare und Clownerien

Den Gesang macht Micha, genannt „der Weise“. Üben soll ja nicht so seins sein, dafür aber die Bühne um so mehr. Micha ist Sänger, Entertainer und eben das Gesicht der Band. Der Rauch in seiner Stimme wird nur noch von dem Rauch in seinen Lungen übertroffen. An der Gitarre zupft Maddin, der „Haarige“. Zwischen Klassik-Symphonien und Punk-Musik, gibt es für Maddin nur seine Gitarre. Er ist Gitarrist, Mahner und der Klang der Band. In seiner Freizeit beobachtet Martin Vögel. Piepen tut bei ihm aber vor allem der Verstärker. Für Texte und das Management sorgt Benno. Der, der der Clown ist. Er ist zuständig für Chaos und manche Idee. Getrieben von Inspiration und Fieberwahn bezeichnet sich Benno selbst gerne als „Flachlandpoet mit Tiefgang“. Alles in Allem ein komischer Kauz mit Kauleisten-Komplex.

Das Statement des „Waldgeistes“ zur MusicNight: „Wir freuen uns auf ein rauschendes Fest! Mit oder ohne euch … Aber lieber mit!“ – Danke für die Einladung ..!

Weiterführend: facebook.com/waldgeisthh

21.30 Uhr – Waldgeist

Ist der Geist wieder in seiner Flasche abgetaucht, genügt ein Griff ins Billy-Regal und schwupp: da stehen ein paar lustige Herren herum und blödeln. Billyboys nennen die sich. Einer davon ist Frank Breitengroß. 1960 geboren, bekam er mit elf Jahren seine erste Gitarre geschenkt. „Das war so ein kleines hässliches dunkelbraunes Teil. Hat mich erinnert an eine Kleinanzeige im Abendblatt ´Sei flott, spiel Gitarre`. Nachdem ich ein paar mal in die Saiten gehauen habe und das alles irgendwie ganz schrecklich klang, also so gar nicht wie bei Elvis, wurde das Ding in die Ecke verbannt, wo es bis 1962 ein trauriges Dasein fristete.“ 

Mit den Billy Boys hat es dann noch länger gedauert, nämlich bis zum Mai 1986. „Ich war mit ein paar Freunden auf Vatertagsurlaub im Kleinen Walsertal. Natürlich war ich gefordert, meine Gitarre dahin mitzunehmen. Und oft kam dann die Order ´Breiti, spiel uns einen!` Eine Aufforderung, der ich immer gerne nachkam. Die Textstellen, die die Jungs kannten, sangen sie mit und mir fiel auf, dass die richtig gut singen konnten. Ich machte den Vorschlag, gemeinsam eine Sangesgruppe zu bilden. Die Jungs waren dabei. Die BILLYBOYS waren geboren.“

Am Anfang hießen sie noch anders – nämlich BILLYBOYS, wie diese dehnbaren Präservative. Das Konzept aber ist das gleiche geblieben: deutsche Lieder mit frechen respektlosen Texten, manchmal auch etwas zweideutig. Und inzwischen ist aus der Sangestruppe auch eine richtige Band geworden. Wolfgang, der von Anfang an dabei war, spielt jetzt Cajon. Helmut, ein alter Haudegen, auch mit jahrzehntelanger Banderfahrung spielt Gitarre. Und Tilman, ebenfalls ein alter Fahrensmann auf dem Notenmeer, den Kontrabass oder E-Bass. Nach wie vor zupfe ich die Sologitarre.

Mit Helmut und Tilman, die 2011 zur Gruppe gestoßen sind, kam ein neuer Wind und natürlich neue Lieder in die Band und der Motivationsschub ist seit den Beatleszeiten bei allen ungebrochen. Ende 2015 wurde eine leichte Modifikation des Namens beschlossen. Da man auch konservativeres Publikum ansprechen mochte und das Repertoire mittlerweile in alle Richtungen erweitert wurde, wurde BILLYBOYS durch HAMBURGER BILLYS ersetzt. „Aber keine Sorge – milder sind wir nicht geworden!“

Ein Haufen Flaschen – im Hintergrund. Vorne – die Hamburger Billys (Foto: PR)

In ihren Songs ist von Hamburger Kiez-Kneipen die Rede, Hans Albern wird von seinem Nachbarn, dem Herrn Kowakowski gehörnt, da wird von Liebe neben der Schüssel mit Salat oder sogar im Bad gesungen. Oder von der Liebe ganz ohne weitere Beteiligte. Der richtige Umgang mit der Finanzkrise wird aufgezeigt und deutsche Schlager werden veräppelt – Nonsens bis dass die Ärzte kommen.

Es gibt auch Ausflüge in die Fremde, nach Österreich mit Wiener Schmäh, es geht gen Italien, zu den Salmonellen oder auch nach Polonesien. Und wer wissen will, wo letzteres wirklich liegt, und was da so überhaupt abgeht an so einem Abend mit diesem respektlosen Quartett, der sollte unbedingt hingehen. Fernsehen kann man schließlich auch an einem anderen Abend.

Weiterführende Links: hamburgerbillys.de

23.00 Uhr – Hamburger Billys

Sa., 7. Okt., im Treffpunkthaus Heimfeld, Friedrich-Naumann-Straße 9, 21075 Hamburg, www.contrazt.de

21.30h – Waldgeist

23h – Hamburger Billys

Vorab bereits:

18.15h – John Doe / 19h – Fredriksson und das Schusseltier / 20h – ´The Splashdowns`

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