Greenpeace Energy und Clubkombinat bieten den „Green Club Guide“

Der Weg zum Bio-Rock

Nicht nur das Festival wird gerockt. Meistens auch die Umwelt. (Foto: WikimediaImages / Pixabay)

Wo viele Menschen zusammen sind und das Leben genießen, fällt viel Müll an. Aber muß das sein? Ein Green Club Guide zeigt Musikclubs, wie´s besser geht.

Anfang August zieht es wieder zigtausende Metal-Fans ins an sich verschlafene Wacken. Danach sieht es wieder aus wie eine große Müllhalde im Niemandsland. Denn die Partystimmung der Menschen sorgt nicht nur für Umsatz bei den Bier- und Fressbuden der Festivalmacher, sondern auch für entsprechenden Müll der Einwegverpackungen. Nicht viel anders ist es in  vielen Musikclubs. Was lange wie eine natürliche Gesetzmäßigkeit, ist heute schlichtweg out. Aber wie man macht man es besser? Cocktails und Shots (früher auch „Kurze“) trinkt man nun mal nicht aus der Flasche. Manche mögen es mit Strohhalm und viele Clubbetreiber nehmen Plastikbecher, um Scherben und damit einhergehende Verletzungsgefahren zu vermeiden.

Und doch ist allen Veranstaltern immer auch klar, was für einen Müll sie da produzieren. Denn fast täglich schleppen sie volle Müllsäcke aus den Kaschemmen, zahlen dafür höhere Müllgebühren und müssen neues Material nachkaufen.

Im Januar diesen Jahres verlieh nun der Dachverband der Hamburger Musikclubs, das Clubkombinat, erstmals den „Club award“ auch in der Kategorie „green club“. Damit würdigte es das ökologische Engagement von Musikbetrieben. Die Gewinnerin war die barbarabar in der Schanze. Und das Votum fiel seietns der Jury sehr eindeutig aus. „Wir sind begeistert vom Engagement der barbarabar. Sie zeigt, was auch die Clubszene für den Klimaschutz leisten kann“, sagte Matthias Hessenauer von Greenpeace Energy, der den Preis als Mitglied der Green Club-Jury mit überreichte: „Eine eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach, Wärmedämmung, ein E-Mobil als Firmenauto, effiziente Licht- und Kühltechnik, die barbarabar bietet das ganze Programm – wir waren und sind schwer beeindruckt.“

Marcel Kummerfeld (barbarabar) nimmt den Green Club Award entgegen. (Foto: Benjamin Hüllenkremer)

Nun, das ist nicht jedem Club gegeben. Und die Müllvermeidung ist da auch noch nicht inklusiv.  Um dieses Potenzial an Einsparungen vermeidbaren Mülls und Energieverschwendung nun zu heben, hat die Organisation Greenpeace Energy eG in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Clubkombinat einen „Green Club Guide“ herausgebracht. Das 12seitige DIN A 5 Heftchen dient als Ratgeber für Clubs in Sachen Umweltschutz, ist aber sicher auch anderen Veranstaltern eine gute Hilfe wund Orientierung.

Der Guide geht dabei verschiedene Bereiche durch. Von Licht, Technik und Energie über Gastro und Catering, zu Einkauf und seine Entsorgung bis hin zu Büro, Verwaltung oder Mobilität.

Ebenso unterscheidet er kurz und prägnant in schnell umsetzbare Kriterien und Dinge, die man auf Weitsicht hin angehen kann und vielleicht sollte.

So können Kühlschränke etwa mit Zeitschaltuhren so gestellt werden, dass sie optimiert in den (Club-) Betriebszeiten kühlen und nicht 247. Fürs Händetrocknen gilt nach wie vor, dass Papierspender am wenigsten umweltbelastend sind. Wenn aber ein Luft-Händetrockner angeschafft werden soll, dann wird Druckluft empfohlen. Bewegungsmelder, Deko-Beleuchtung mit LED-Birnen und das Vermeiden von Standby-Funktionen werden etwa empfohlen.

Als weitsichtige Planung wird eine eigene Photovoltaik empfohlen, eine Überprüfung der Heizungsanlage auf einen Tausch zu einer Brennwerttherme oder Klimaanlagen mit Energierückgewinnung.

Im Gastro- und Cateringbereich sollten Strohhalme aus nachwachsenden Rohstoffen genutzt werden oder für Mitarbeitende zentrale Wasserspender eingesetzt werden. Das Bio-Bier steht natürlich hoch im Kurs, aber auch die Frage, ob etwa der Warenlieferant kurze Wege hat, also lokal verankert ist.

Obwohl es kurz gefasst ist, ist der Guide dennoch prägnant und umfangreich und lädt nebenbei zum Nachdenken über die Abläufe im Betrieb ein.

Der Guide kann sowohl über Greenpeace Energy als auch das Hamburger Clubkombinat angefordert werden: www.greenpeace-energy.de bzw. www.clubkombinat.de

Und klar ist auch: Veranstalter haben auch eine gewisse Vorbildfunktion.

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