Ein Plädoyer für einen besseren Umgang mit dem Ehrenamt

„Es braucht Wertschätzung“

Gemeinsam geht manches besser - so auch als Verein. (Foto: StockSnap / Pixabay)

Organisationen, die auf ehrenamtliche Unterstützung angewiesen sind, sollten sich der Bedeutung der Wertschätzung bewusst sein. Sie sollten eine Kultur der Anerkennung und Wertschätzung pflegen.Das Vereins- und Stiftungszentrum plädiert für einen besseren und bewussteren Umgang mit dem Ehrenamt.

„Die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements in unserer Gesellschaft kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Menschen, die sich aus Überzeugung und ohne Erwartung materieller Gegenleistungen für eine gute Sache einsetzen, sind für den gesellschaftlichen Zusammenhalt von unschätzbarem Wert. In diesem Artikel werden wir die Notwendigkeit der angemessenen Wertschätzung für ehrenamtliche Arbeit hervorheben und verschiedene Wege aufzeigen, wie diese Wertschätzung zum Ausdruck gebracht werden kann.

Die Macht der Wertschätzung

Wertschätzung ist ein Schlüsselfaktor für die Zufriedenheit und Motivation von Menschen, insbesondere von Ehrenamtlichen. Es geht dabei darum, die Leistungen, die Persönlichkeit und die Bedürfnisse eines anderen Menschen anzuerkennen und zu respektieren. Eine angemessene Wertschätzung kann nicht nur die Motivation steigern, sondern auch Frustration verhindern. Im Folgenden werden einige wertschätzende Verhaltensweisen näher erläutert:

1. Loben

Ein ehrliches und konkretes Lob kann die Selbstwirksamkeit und das Selbstvertrauen eines Menschen stärken. Ehrenamtliche leisten oft großartige Arbeit, die Anerkennung verdient. Das Lob sollte jedoch nicht übertrieben oder unangemessen sein, da dies unglaubwürdig oder manipulativ wirken kann. Es sollte aufrichtig und auf die konkrete Leistung bezogen sein.

2. Zuhören

Aktives Zuhören ist ein Zeichen von Interesse und Empathie für die Gedanken und Gefühle eines anderen Menschen. Ehrenamtliche investieren viel Zeit und Energie in ihre Arbeit, und es ist wichtig, ihnen zuzuhören, wenn sie über ihre Erfahrungen und Herausforderungen sprechen. Regelmäßige Austauschrunden unter den Ehrenamtlichen bieten eine hervorragende Gelegenheit, zuzuhören und sich gegenseitig zu unterstützen. Dies stärkt nicht nur das Gefühl der Zusammengehörigkeit, sondern ermöglicht auch die Identifizierung von Problemen, die angegangen werden müssen.

3. Feedback geben

Konstruktives Feedback kann einem Menschen helfen, seine Stärken und Schwächen zu erkennen und sich weiterzuentwickeln. Ehrenamtliche sollten die Möglichkeit haben, Feedback zu erhalten, das sachlich, spezifisch und lösungsorientiert ist. Es ist wichtig, Feedback positiv zu formulieren, indem man betont, was gut ist, und gleichzeitig aufzeigt, wo Verbesserungspotenzial besteht. Kritisieren oder Tadeln sollte vermieden werden, da dies demotivierend wirken kann.

4. Unterstützen

Unterstützung bedeutet, einem Menschen zu helfen, seine Ziele zu erreichen oder seine Probleme zu lösen. Ehrenamtliche sind oft in herausfordernden Situationen tätig, und sie sollten die Gewissheit haben, dass sie auf Unterstützung zählen können. Diese Unterstützung kann praktisch, emotional oder informativ sein. Es ist jedoch wichtig, sicherzustellen, dass die Unterstützung nicht bevormundend oder einmischend ist, da dies die Autonomie der Ehrenamtlichen untergraben kann. Probleme sollten direkt angesprochen werden, damit alle Beteiligten gemeinsam an Lösungen arbeiten können, bevor Frustration entsteht.

5. Anerkennen

Anerkennung bedeutet, die individuellen Eigenschaften, Bedürfnisse und Wünsche eines Menschen zu respektieren und zu schätzen. Dies kann durch Worte oder Gesten ausgedrückt werden, wie ein herzliches Dankeschön, ein aufrichtiges Kompliment oder eine kleine Aufmerksamkeit. Anerkennung zeigt den Ehrenamtlichen, dass ihre Arbeit und ihre Persönlichkeit geschätzt werden.

Die Macht der Kleinigkeiten

Oft sind es die kleinen Gesten der Wertschätzung, die die größte Wirkung entfalten. Leider werden diese oft übersehen oder vernachlässigt. Es lohnt sich jedoch, hier anzusetzen und den Weg in Richtung Wertschätzung zu gehen. Ein einfaches Dankeschön, ein aufmunterndes Gespräch oder eine kleine Feier zur Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit können viel bewirken.

Die Rolle der Organisationen

Organisationen, die auf ehrenamtliche Unterstützung angewiesen sind, sollten sich der Bedeutung der Wertschätzung bewusst sein. Sie sollten eine Kultur der Anerkennung und Wertschätzung fördern, indem sie die oben genannten Verhaltensweisen aktiv umsetzen. Dies kann dazu beitragen, dass Ehrenamtliche motiviert bleiben und sich langfristig engagieren.

Darüber hinaus sollten Organisationen transparent sein und klare Erwartungen und Aufgabenbereiche für Ehrenamtliche kommunizieren. Dies hilft, Missverständnisse und Frustration zu vermeiden. Auch sollten sie regelmäßige Feedback-Mechanismen einführen, um die Zufriedenheit und das Engagement der Ehrenamtlichen zu überprüfen und Verbesserungen vorzunehmen.

Fazit

Das Ehrenamt ist ein unverzichtbares Element in unserer Gemeinschaft, und die freiwilligen Helfer verdienen Anerkennung und Respekt. Mehr als eine Höflichkeitsform, spielt diese Würdigung eine entscheidende Rolle für die Motivation und das Wohlgefühl der Engagierten. Durch Anerkennung in Form von Lob, aufmerksamem Zuhören, konstruktiver Kritik und Unterstützung können wir das freiwillige Engagement stärken und seine positive Auswirkung auf die Gesellschaft sicherstellen. Kleinere Gesten der Dankbarkeit können weitreichende Effekte haben; es ist unsere gemeinsame Verantwortung, sie zu fördern, sowohl in Organisationen als auch im Alltag.“

Quelle: www.vereine-stiftungen.de

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