
Wer Hamburg besucht, besucht auch meistens den Rathausmarkt. Nun gibt es einen Grund mehr für einen Besuch …
Der Hamburger Rathausmarkt, einem Ort, der nicht nur für die Hansestadt selbst, sondern weit über ihre Grenzen hinaus ein architektonisches Aushängeschild darstellt. Ein Ort, der in den letzten Monaten im Zeichen von Bauarbeiten stand, der aber nun kurz davor ist, in neuem Glanz zu erstrahlen. Die Hauptakteure dieser Verwandlung? Die denkmalgeschützten Rathaus-Pavillons mit ihren ikonischen Glasarkaden. Seit über 40 Jahren prägen sie das Bild dieses zentralen Platzes, verbergen den Verkehr und schaffen gleichzeitig einen Raum für Begegnung und Leben. Doch die Zeit hat ihre Spuren hinterlassen.
Eine Hommage an die Postmoderne
„Der Rathausmarkt ist die Visitenkarte der Stadt,“ betont Finanzsenator Dr. Andreas Dressel. Und er hat Recht. Die Pavillons sind ein beeindruckendes Beispiel postmoderner Architektur, ein Stil, der in den 1980er Jahren mit einer revolutionären Idee aufwartete: Das Rathaus sollte nicht länger nur ein Ort der Verwaltung sein, sondern ein lebendiger Mittelpunkt, der die Menschen in den Fokus rückt. Um dieses Erbe zu bewahren und gleichzeitig den modernen Anforderungen gerecht zu werden, hat die Sprinkenhof GmbH die Pavillons einer umfassenden Sanierung unterzogen.
„Die mittlerweile denkmalgeschützten Glaspavillons erfreuen sich seit über 40 Jahren großer Beliebtheit,“ so Dr. Dressel. „Mit der Sanierung dieser Pavillons investieren wir wieder einmal sehr gezielt in den Erhalt unserer historischen Bausubstanz und machen gleichzeitig diesen zentralen Ort attraktiver für alle – Hamburgerinnen und Hamburger wie Tourist*innen.“
Herkulesaufgabe: Die Instandsetzung der Glasarkaden
Besonders beeindruckend war die Instandsetzung der Glasarkaden selbst. Die 1982 errichteten Stahlbaukörper mit ihren charakteristischen Tonnengewölben wiesen nach 40 Jahren erhebliche Schäden auf. „Die Dachform besteht aus großen Tonnengewölben, welche aus einer Vielzahl kleiner Arkaden bzw. Nebentonnengewölben durchdrungen werden,“ erklärt Martin Sowinski, Geschäftsführung der Sprinkenhof GmbH.
Um die Arkaden fit für die Zukunft zu machen, wurden die alten Glasscheiben, Unterkonstruktionen und Halteleisten ausgebaut, Rost entfernt und eine neue Lackierung aufgetragen. Und hier kommt das Besondere: Jede der rund 3.500 Glasscheiben ist ein Unikat, gefertigt in traditioneller Handwerkskunst von einem kleinen Glasbläserbetrieb. „Die rund 1,85 Millionen Euro Sanierungsmittel sind gut angelegtes Geld,“ versichert Dr. Dressel. „Die Sanierung war aufwendig; so mussten zum Beispiel die 3.500 Glasscheiben in traditioneller Handwerkskunst von einem Glasbläserbetrieb hergestellt werden.“
Ein neues Nutzungskonzept
Doch die Sanierung beschränkt sich nicht nur auf die äußere Hülle. Auch im Inneren der Pavillons tut sich etwas. „Sowohl die Pavillons als auch die dort zu findenden Angebote waren zuletzt aber doch spürbar in die Jahre gekommen,“ räumt Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte, ein.
Nach einem breit angelegten Interessenbekundungsverfahren wurden neue Betreiber*innen für die Pavillons gefunden. „Die zukünftigen fünf Mieter*innen stehen für ein hochwertiges, vielfältiges und hamburgisch geprägtes gastronomisches Angebot,“ so Sowinski. Und auch der Außenbereich wird neu gestaltet: Eine einheitliche Bestuhlung soll für mehr Aufenthaltsqualität und ein harmonisches Stadtbild sorgen.
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien, betont die Bedeutung des Rathausmarktes als Ort der Begegnung: „Die Arkaden-Architektur des renommierten Architekten Timm Ohrt schuf von Anfang an ansprechende Aufenthaltsflächen, die zum Verweilen und Zusammenkommen einladen. Umso mehr freut es mich, dass die Rathaus-Pavillons nach gelungener Sanierung ab Sommer wieder zum Treffpunkt für die Hamburger*innen ebenso wie für Besucher*innen aus aller Welt werden können.“
Die Wiedereröffnung der Pavillons ist für den Sommer 2025 geplant. Dann wird der Rathausmarkt nicht nur ein architektonisches Highlight sein, sondern auch ein lebendiger Ort, der die Menschen in den Fokus rückt. Ein Ort, der Tradition und Moderne vereint, ein Ort, der Hamburg repräsentiert.

