
Ob ein Touchscreen zur digitalen Vermittlung, Werbung über Social Media oder eine Virtual Reality Brille – kaum ein Museum kommt mittlerweile ohne digitale Elemente in seiner Arbeit aus. Das Museum im Marstall arbeitet seit fast drei Jahren im Rahmen des Projekts „Kleines Museum als digitaler Möglichkeitsraum“ daran, kleinen Museen in Niedersachsen und Bremen aufzuzeigen, wie die digitale Transformation gelingen kann. Dieses zukunftsweisende Projekt unter der Leitung von Tammo Hinrichs, dem Medienpädagogen des Museums im Marstall, unterstützt Museen, die häufig auf ehrenamtliche Arbeit angewiesen sind und mit begrenzten finanziellen und personellen Ressourcen arbeiten, dabei, digitale Angebote in ihre Arbeit zu integrieren.
Das Projekt „Kleines Museum als digitaler Möglichkeitsraum“
hat es sich zur Aufgabe gemacht, praxisorientierte Hilfestellungen zu bieten, die den Museumsmitarbeitenden den Einstieg in die digitale Welt erleichtern. Eine Museums-Toolbar, aber auch Beratungsgespräche und der fachliche Austausch in einem Projektnetzwerk bieten den Museen Lösungen, Ideen und Tipps, um diese Herausforderungen zu meistern.
Im Rahmen einer Tagung am 14. März wurden nun Projektergebnisse, Hintergründe zur Digitalisierung kleiner Museen und Lösungen für die digitale Transformation vorgestellt und diskutiert. Tammo Hinrichs konnte dabei Museumsmitarbeitende aus ganz Niedersachsen im Museum im Marstall begrüßen.
Fachvorträge gaben den Teilnehmenden wichtige Anregungen und Ideen mit auf den Weg. So stellte Dr. Thomas Overdick, Geschäftsführer des Museumsverbands Niedersachsen und Bremen e. V., die Bedeutung einer Strategie zur Digitalisierung hervor und betonte, dass die Digitalisierung auch immer im Kontext der analogen Museumsarbeit zu sehen sein sollte. Dr. Antje Schmidt vom Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe hob in ihrem Vortrag die Vorteile der Digitalisierung besonders für die museale Vermittlung und zur informativen Ergänzung von Objekten im Ausstellungsbereich hervor und zeigte spannende und durchaus auch für kleine Museen umsetzbare Möglichkeiten.
Aus dem im Rahmen des Projekts gegründeten Netzwerk stellten Mitwirkende verschiedene Möglichkeiten zur Digitalisierung der Museumsarbeit vor und bewiesen so eindrucksvoll, dass auch kleinen Museen die digitale Transformation gelingen kann. In verschiedenen Workshops erhielten die Tagungsteilnehmenden Praxistipps zur Digitalisierung zu den Themen Social Media, Virtual Reality und der Gestaltung von interaktiven Videos
Die Tagung verdeutlichte, wie wichtig das Thema Digitalisierung für die museale Arbeit kleiner Museen ist. Ziel war es, einen Einblick in eines der relevantesten Themen unserer Zeit zu geben und die Hemmschwelle, die digitale Transformation anzugehen, zu senken. Dabei war nicht nur die Tagung erfolgreich, auch das gesamte Projekt „Kleines Museum als digitaler Möglichkeitsraum“ erfuhr eine Würdigung. Das im Rahmen des Projekts entstandene Netzwerk soll als Fachgruppe „Kleines digitales Museum“ im Museumsverband Niedersachsen und Bremen fortgeführt werden. Damit wird auch in Zukunft vielen kleinen Museen die Digitalisierung durch gegenseitigen Austausch und Input zu digitalen Themen erleichtert. Die Themen, die bisher im Projekt des Museums im Marstall erarbeitet wurden, können über die Website eingesehen und Informationen bezogen werden: www.museum-im-marstall.de/kleines-museum-digital

