Stadt Hamburg wird Alleingesellschafterin

Staatsbetrieb Kampnagel

Wenn nicht gerade eine Pandemie grassiert, ist sie ein Hot Spot: die nun staatseigene Kulturfabrik Kampnagel (Foto: Anja Beutler)

Bisher war die Kampnagel Kulturfabrik im Besitz der Hamburger Kulturstiftung. Jetzt ist sie ein reiner Staatsbetrieb von Hamburg. Bis hierhin sehen alle Beteiligten vor allem ein Bekenntnis.

In der Mitteilung der Behörde für Kultur und Medien vom Freitag (15.5.2020) heißt es:

„Die Hamburgische Kulturstiftung hat die Gesellschafteranteile der Kampnagel Internationale Kulturfabrik GmbH an die Stadt Hamburg übertragen. Die Stadt ist damit nun Alleingesellschafterin Kampnagels. Bisher war die Hamburgische Kulturstiftung Eigentümerin, die fachpolitische und betriebswirtschaftliche Begleitung lag jedoch bei der Behörde für Kultur und Medien. Diese Konstellation war historisch gewachsen. Mit dem Übergang der Gesellschafterrolle an die Stadt Hamburg werden auf Wunsch aller Beteiligten die langjährig gelebten Strukturen nun auch formal vollzogen.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Kampnagel ist nicht nur ein herausragender Ort der Kultur für Hamburg, sondern auch ein international renommiertes Haus für zeitgenössische darstellende Künste. Kampnagel steht für Solidarität und Gemeinschaft und lebt Offenheit, Avantgarde und künstlerische Freiheit. Gerade in der heutigen Zeit brauchen wir diese Orte in unserer Stadtgesellschaft. Es ist ein guter und richtiger Schritt, die Bindung an die Stadt nun auch formal zu vollziehen. Hamburg unterstreicht mit dieser Entscheidung, dass die Stadt entsprechend der kulturellen Bedeutung heute und in Zukunft voll und ganz zu Kampnagel steht.“

Amelie Deuflhard, Intendantin Kampnagel: „Bisher war Kampnagel ‚nur‘ State of the Arts. Kampnagel zum Staatstheater zu machen ist nicht nur eine große Anerkennung unserer Arbeit, sondern setzt gleichzeitig neue Standards für die deutsche Theaterlandschaft. Die Kulturbehörde signalisiert damit, dass internationale Produktionshäuser auf dem gleichen Level agieren wie Stadt- und Staatstheater und macht sich damit deutschlandweit zum Vorreiter.“

Dr. Klaus Landry, Vorsitzender des Vorstands der Hamburgischen Kulturstiftung: „Wir begrüßen es sehr, dass die Freie und Hansestadt Hamburg die seit vielen Jahren ausgeführte Begleitung von Kampnagel nun auch formal übernimmt. Als unverzichtbarer Ort für die freie Szene holt Kampnagel nicht nur aufregende internationale Produktionen nach Hamburg, sondern bietet auch den lokalen Kunstschaffenden in ihrer Vielfalt einen Ort des Diskurses und eine Bühne. Viele Hamburger Nachwuchskünstler*innen – deren Förderung das Herzstück unserer Stiftung ist – entwickeln und zeigen hier ihre Arbeiten. Wir freuen uns drauf, weiter gemeinsam an der Stärkung und Sichtbarkeit der freien Künstler*innen unserer Stadt zu arbeiten.“

Die Hamburgische Kulturstiftung war formal Alleingesellschafterin von Kampnagel. Seit Gründung der Kampnagel GmbH besteht jedoch eine inhaltliche, fachpolitische und finanzielle Verflechtung mit der Behörde für Kultur und Medien. Die Behörde stellt den Spielbetriebszuschuss bereit und nimmt die fachpolitische Begleitung wahr. Außerdem wurden zuletzt die Hallen als Kulturimmobilien in das Mieter-Vermieter-Modell mit der Sprinkenhof GmbH aufgenommen. Alle Beteiligten haben sich daher darüber verständigt, dass die Stadt künftig ihrer Verantwortung gerecht wird und Alleingesellschafterin von Kampnagel wird. Die Behörde für Kultur und Medien hat jetzt die Beteiligung an Kampnagel in vollem Umfang von der Hamburgischen Kulturstiftung übernommen. Die neue Struktur entspricht der besonderen kulturpolitischen Bedeutung von Kampnagel für die Stadt Hamburg. Die kulturpolitischen Rahmenbedingungen sowie die Finanzierung der Kulturfabrik Kampnagel durch die Behörde für Kultur und Medien bleiben unverändert bestehen.“

Quelle: www.hamburg.de/bkm

 

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