Habibi Atelier und Kunsttherapeutin Hinrichs starten neues Mitmach-Projekt:

Der Spaß am Monster

Thomas Timm: Monster

Monster sind Ungetüme, ungeheuerlich und sinnlich unfaßbar. Und doch so verschieden wie unsere eigenen Phantasien. Ein Kunstprojekt für alle geht dem nun humorvoll nach und lädt ein … 

Es ist die Kunsttherapeutin Ulrike Hinrichs, die in Kooperation mit dem Künstler Sly Kristicevic, Leiter des Habibi Ateliers in den Harburger Arcaden, das neue Kunstprojekt startet. Und es geht um das Thema Monster. Mitmachen kann und sollte jeder, der Lust hat.

Aber wie zum Teufel kommt man nun auf Monster?

„Sly und ich leiten unterschiedliche Kreativgruppen“, sagt Ulrike Hinrichs. „Warum nicht ein gemeinsames Projekt starten, das Spaß macht und Menschen, von jung bis alt, über den künstlerischen Ausdruck verbindet, dachten wir uns.“ Denn Monster haben ja so ihren ganz besonderen Reiz. Und die individuellen Assoziationen zu den Fantasiewesen sind ganz unterschiedlich. Den einen flößen sie Angst ein und dienen als Mahnzeichen, wie etwa Gargoyle, der als Wasserspeier Kirchen schmückt, um böse Geister abzuschrecken. Der Harburger Künstler Thomas Timm hat für das Projekt so etwa einen Drachenvogel gezeichnet. „Aus Kindertagen erinnere ich mich an ein furchteinflößendes Monster unter meinem Bett. Ich hatte Angst, dass es mich in seine Unterwelt zieht, wenn ich zu dicht am Rand des Bettes stehe. Im psychologischen Kontext gefällt mir die Metapher der Monster als Symbol für unsere Schattenseiten. Wut, Angst, Scham, innere Leere, Schuldgefühle, die Monster haben ganz unterschiedliche Namen und sehen bei jedem anders aus. Üblicherweise wollen wir diese Anteile loswerden, aber das funktioniert nicht. Verdrängung ist Monsternahrung“, sagt Hinrichs.

„Wenn man die Bösewichte dann allerdings sichtbar macht, sehen sie oft ganz liebenswert aus. Es lohnt sich daher künstlerisch mit diesen Monstern zu arbeiten“, ergänzt sie. Es gibt zudem auch Kuschelmonster, die böse Träume fressen. Die in Harburg lebende Künstlerin Yvonne Lautenschläger hat bereits ein solches Monster zum Kunstprojekt beigesteuert. „Das Zip-Monstaa frisst Sorgen und schlingt sie durch sein Zipper-Maul“, so Künstlerin Lautenschläger.

Hinrichs nutzt den künstlerischen Ausdruck als eine Sprache der Intuition (Beitrag „Mit der Kunst die Intuition einfangen“).

„Nicht nur das Gestalten, sondern auch das Betrachten von Bildern weckt intuitive Prozesse. Wir gehen unbewusst, spielerisch und explorativ in Resonanz mit unterschiedlichen persönlichen Themen, die sich im Kunstwerk spiegeln. Es entsteht eine Verbindung zwischen Werk und Betrachter. Spielerische und kreative Prozesse fördern die Intuition“, meint die Kunsttherapeutin.

Am Monster Projekt beteiligt sind ganz unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen künstlerischen Fertigkeiten. Es geht nicht um perfektes Malen, sondern um kreativen Ausdruck. Beteiligt sind zum Beispiel die von Ulrike Hinrichs geleitete Künstlergruppe für Flüchtlinge und der kreative Bewegungsraum in der Seniorenresidenz Harburg.

Das Habibi Atelier, hat seine Räume offen für Bürger*innen des Stadtteils. Dort kann jeder mitmachen und sich von Sly beim Monster Malen inspirieren und helfen lassen. Auch Künstler*innen aus Hamburg und Umgebung sind am Projekt beteiligt. Aus den Motiven soll ein Monster-Kartenset entstehen, als Power Pack für die Intuition. Gern können Interessierte noch mitmachen. Die individuelle künstlerische Interpretation zum Thema ist frei.

Die Bildkarten nehmen Kontakt zu der intuitiven Wahrnehmung auf, spiegeln Gedanken, Anliegen, Wünsche und fördern kreatives Denken. Über die Kunst geht man in Kontakt mit den Gefühlen. Kreativität öffnet neue Räume. Sie befreit von Konzepten und Denkmustern. „Die Karten können beruflichen Kontext als Impulskarten für Therapie, Coaching, Beratung und auch in der Schule, Familie, im Urlaub zum Erzählen von Geschichten verwendet werden“, freut sich Hinrichs.

Wer Interesse hat, sollte sich ganz unbefangen melden unter ulrike.hinrichs@web.de

 

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