Denkmal Dreifaltigkeitskirche beim Tag des offenen Denkmals 2018:

„Entdecken, was uns verbindet”

Harburgs Dreifaltigkeitskirche des Architektenehepaars Spengelin wird weiter leer stehen. (Skizze: Friedr. Spenglin)

Seit Juni diesen Jahres erforschen einige Aktive der Initiative SuedKultur und Stadtkultur Hafen e.V. die Dreifaltigkeitskirche an der Neuen Straßen. Nun wird nach alten Fotos und Erinnerungen gesucht.

In der Mitteilung dazu heißt es:

„Seit diesem Juni erforschen und erkunden wir die Dreifaltigkeitskirche an der Neuen Straßen. Wir, das sind Menschen aus Harburg, die sich unter dem Dach von „Suedkultur“ seit Jahren für eine lebendige, vielfältige Kultur in Hamburgs Süden zusammen gefunden haben und in zahlreichen Vereinen und Initiativen engagieren. Unterstützt wird dies vom Verein Stadtkultur Hafen e.V., der sich auf die Erforschung und Erkundung von Bauwerken konzentriert, die städtebaulich markant sind und für kulturelle Zwecke genutzt werden können.

Grundlage ist eine Vereinbarung mit der Gemeinde. Bis Anfang kommenden Jahres wird ein Nutzungs- und Finanzierungskonzept entwickelt, um das Kirchengebäude langfristig für Gemeinwohl und Kultur zu sichern.

Ursprgl. Skizze zum Vorhof. (Spengelin)

An Stelle des 1944 zerstörten barocken Vorgängerbaus wurde nach Plänen des Architektenehepaars Spengelin 1962 mit dem Neubau der Dreifaltigkeitskirche begonnen. Es entstand ein kubischer, ziegelverblendeter Bau, ein gelungenes Beispiel für den Kirchenbau der Nachkriegsmoderne mit Bezugnahme auf den Grundriss der alten Kirche. Bereits 1999 wurde das gesamte Ensemble unter Denkmalschutz gestellt. Aus der Begründung: „Als besonders glücklicher Einfall ist die Einbeziehung der Außenwelt durch die Verglasung des Gemeinderaumes zu erwähnen. Dabei sind diese Außenräume in sich durch die strenge Fassung mit Mauern und Wänden selbst als gebaute Umwelt der Formensprache des Gesamtkomplexes eingegliedert. Eine durch Einbeziehung von Landschaft oder gar „Stadtlandschaft“ mögliche Störung der Intimität des Innenraumes wird dadurch vermieden. … Innerhalb der Nachkriegskirchenarchitektur besticht das Ensemble durch die Ausgewogenheit der Zuordnung der Baukörper und Bauteile und stellt ein herausragendes Beispiel für die Kirchenarchitektur der Nachkriegsmoderne in Harburg dar. Der ausgeschriebene Wettbewerb, der auch auf Initiative der Stadt in die Wege geleitet wurde, unterstreicht die Bedeutung, die man diesem Bauvorhaben beimaß. Somit ist sie auch aus architektur- und kirchenbaugeschichtlichen Gründen ein Baudenkmal.“

Im Jubiläumsjahr „25 Jahre Tag des offenen Denkmals in Deutschland” steht die Kulturaktion unter dem Motto „Entdecken, was uns verbindet”. Damit nimmt das Thema explizit Bezug auf den Slogan des Europäischen Kulturerbejahrs in Deutschland „Sharing Heritage”. Veranstalter wie Besucher können in diesem Jahr Fragen auf den Grund gehen wie: Welche europäischen Einflüsse lassen sich in unserer Denkmallandschaft finden? Oder welche länderübergreifend tätigen Baumeister prägten unsere Städte und Dörfer? Und welche Hinweise auf Verbindungen jedweder Art lassen sich bei archäologischen Fundorten und Fundgütern ablesen? Die Antworten geben Baustile, Stilelemente, Materialien, technische oder künstlerische Fertigkeiten.

Ein wesentlicher Gesichtspunkt unserer derzeitigen Aktivitäten ist das „Verstehen“ der Architektur der Dreifaltigkeitskirche und die Geschichte des Ortes.

Wir bitten daher um Ihre Mithilfe:

Wer hat Fotos von Früher, insbesondere von den beiden Innenhöfen. Im Detail interessieren uns die Bepflanzung, Möblierung, das Wasserspiel und die Nutzung. Im Rahmen des Tags des offenen Denkmals wollen wir anschaulich den historischen Zustand darstellen. Daher haben wir begonnen die Höfe zu säubern und von überflüssigen Grün und Laub zu befreien.

Des Weiteren freuen wir uns über Berichte und Fotos aus den 50er Jahren, als auf dem Kirchengelände noch eine Brache und ein Kinderspielplatz war, sowie Dokumente aus der Bauphase.

Einladung: Tag des offenen Denkmals. Am Sonnabend, 8. Sept. und am Sonntag, 9. Sept. öffnen wir zwischen 10-18 Uhr die Kirche allen Interessierten und insbesondere Zeitzeugen, die uns helfen, mehr über den Bau zu erfahren. Wir bieten das Nachzeichnen von historischen Ansichten auf diverse Maluntergründe an.

Wir bieten das Nachzeichnen von historischen Ansichten auf diverse Maluntergründe an. Anne Flad, Bildende Künstlerin und Freiberufliche Kunstpädagogin aus Harburg, wird bei den zeichnerischen Aktivitäten helfend den Interessierten zur Seite stehen. Dazu gibt es Musik aus dem Entstehungsjahrzehnt der Kirche (60er Jahre) mit zeittypischen Speisen und Getränke.

Wer uns Fotos und Wissen zur Verfügung stellen will, ist vorab herzlich eingeladen am Sonntag, 2. September ab 15 Uhr uns in der Kirche zu besuchen. Wir digitalisieren dann Bildmaterial und nehmen ihre Erinnerungen auf.

Material kann auch vorab uns gerne zugesandt werden: info@dreifalt.info oder postalisch an Stadtkultur Hafen e.V., Billhorner Brückenstraße 40, 20539 Hamburg. Die Originale erhalten Sie selbstverständlich wieder zurück.

Das komplette Programm zum Tag des Offenen Denkmals ist unter www.tag-des-offenen-denkmals.de abrufbar und liegt gedruckt an den diversen teilnehmenden Denkmälern aus, u.a. das Friedrich-Ebert-Gymnasium in Heimfeld, dem Speicher am Kaufhauskanal oder dem ehem. Wartesaal Harburger Bahnhof.“

 

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