Die Kolumne von Sophie Selbst-Zweifel

Etikettenschwindel

Ill.: ODFotografie / Pixabay

Mein Name ist Sophie und ich bin Denkerin. Aus gegebenem Anlass denke ich darüber nach, wie man am besten die Kirche im Dorf lässt.

3falt steht leider Gottes auf der Kippe. Der allgemeine Interessenkonflikt lässt sich vielleicht in Kürze so darstellen:

  • Die Kulturschaffenden schätzen das Gebäude, weil es Raum bietet für Kunst, Kultur und Kreativität.
  • Die Gemeinde will es schnell loswerden, weil der Unterhalt teuer ist.
  • Der Bezirk steht auf dem Standpunkt, so ein Unterfangen darf nichts kosten.

Also kommt ein Unternehmer ins Spiel, für den sich das vermutlich auszahlen soll. Er hat das Geld, wird Kultur draufschreiben und hinter den Kulissen vorgeben, wie das funktionieren soll, wobei die Kulturschaffenden quasi als Statisten dienen dürften.

Die Crux an dem Plan ist, dass Geld nicht arbeiten kann, sondern der Mehrwert immer von Menschen geschaffen wird. Wenn ein Investor investiert, will er erfahrungsgemäß Reibach machen und nicht draufzahlen – die Rechnung geht nur auf Kosten anderer auf. Schön für den einen, wenn er sich mit Engagement rühmen und vielleicht als Wohltäter sogar noch Steuern sparen kann. Alle anderen haben dafür dankbar zu sein, dass da endlich einer kommt, der weiß, wie es geht.

Denke ich zu düster? Vielleicht, weil ich am besten Beispiel von Krankenhäusern ablesen kann, wie Wirtschaftlichkeit tickt. Und logischerweise drängt sich In diesem Zusammenhang durchaus die Frage auf, wann denn Schulen eigentlich endlich in die Pflicht genommen werden, Umsatz zu machen.

Am Ende schimmert nur die Hoffnung durch, Not mache erfinderisch.

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