Studie belegt wirtschaftliche Bedeutung der Musikbranche

„In Hamburg spielt die Musik“

(Foto: Büro Schölermann GbR)

Das Netzwerk der Hamburger Musikwirtschaft Hamburg Music Business e. V. stellte jüngst in der Handelskammer eine umfassende Studie zur Bedeutung der Musikwirtschaft in der Region Hamburg vor: Sie zeigt erstmals auf, welchen Beitrag hiesige Musikunternehmen zu Wertschöpfung, Beschäftigung und Steueraufkommen und somit zum Wohlstand Hamburgs leisten.

Die von Hamburg Music Business in Auftrag gegebene Studie wurde von Oxford Economics, einem der weltweit führenden unabhängigen Wirtschaftsberatungsunternehmen, durchgeführt und von der Hamburger Behörde für Kultur und Medien sowie Hamburger Unternehmen der Musikbranche unterstützt. Die Untersuchung beleuchtet den Beitrag der Musikwirtschaft zur Bruttowertschöpfung und somit den tatsächlichen Beitrag zu Hamburgs Bruttoinlandsprodukt sowie die signifikanten Ausstrahlungseffekte auf benachbarte Sektoren wie die Tourismusbranche.

Nach einer Einführung des Präses der Handelskammer Hamburg, Prof. Norbert Aust, präsentierte der Leiter der Studie, Dr. Yann Girard, Director of Economic Consulting von Oxford Economics, die Ergebnisse der Untersuchung. Die Zahlen, Daten und Fakten, die für das Jahr 2019 analysiert wurden, belegen eindrucksvoll: Die Hamburger Musikwirtschaft ist ein zentraler Motor für die Wirtschaft in der Region Hamburg. Die Bruttowertschöpfung der Musikwirtschaft kommt einem Sechstel des Beitrags des Hamburger Hafens gleich und erreicht gar das Anderthalbfache der Bruttowertschöpfung der Sportbranche in der Stadt. Darüber hinaus wird Hamburgs Rolle als Musikwirtschaftsmetropole in Deutschland und international durch die Studie weiter bestätigt.

Ebenfalls bemerkenswert ist der erhebliche Einfluss der Musikwirtschaft auf den Tourismus der Hansestadt. Rund 13 Prozent aller touristischen Übernachtungen resultieren aus Musikreisen, was ihre wichtige Rolle für die Reisebranche unterstreicht.

Hier die wichtigsten Ergebnisse

  • Ein Gesamtbeitrag zur Bruttowertschöpfung in Höhe von 1,03 Milliarden Euro
  • Unterstützung von über 16.000 Arbeitsplätzen direkt, indirekt und induziert
  • Fast 600 Millionen Euro an Steuereinnahmen
  • Anregung von Tourismusausgaben in Höhe von 914 Millionen Euro – Hamburg führend im Musiktourismus-Städteranking vor Berlin und München
  • Ein Beitrag von rund 20 Prozent zur Bruttowertschöpfung der bundesweiten Musikwirtschaft

Die Studie zeigt zudem, dass die Branche weitestgehend autark agiert und eine robuste Position in der lokalen Wirtschaft einnimmt.

Die vorliegenden Ergebnisse liefern nicht nur wertvolle Einsichten für Unternehmen und politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in Hamburg, sondern verdeutlichen auch die Möglichkeiten für zukünftige Wachstums- und Förderstrategien in der Musikwirtschaft.

Nach der Präsentation ordneten Hamburgs Kultur- und Mediensenator Dr. Carsten Brosda, der Vorstandsvorsitzende von Hamburg Music Business e. V. Alexander Schulz und der Präses der Handelskammer Prof. Norbert Aust die Ergebnisse ein:

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Die Studie zeigt auf beeindruckende Weise, wie stark die Musikbranche in der Freien und Hansestadt Hamburg ist. Längst ist die Musikwirtschaft nicht nur kulturell von größter Bedeutung für die Kulturstadt Hamburg, sondern auch eine zentrale Säule für den wirtschaftlichen Erfolg der Stadt. Besonders erfreulich ist, dass die Branche dank staatlicher Hilfen wie Kurzarbeitergeld und umfangreicher Landeshilfen, vor allem aber auch dank eines hervorragenden Umfelds so gut aus der Corona-Krise herausgekommen ist und nun wieder an alte Stärke anschließen kann. Die Studie gibt uns wichtige Hinweise, wie wir die Branche und die Musikkultur und damit letztlich auch die Wirtschaftskraft der Stadt weiter stärken können.“

Alexander Schulz, Vorstandvorsitzender Hamburg Music Business e. V.: „Ich freue mich, dass die Bedeutung der Musikwirtschaft für den Wirtschaftsstandort Hamburg jetzt endlich wissenschaftlich belegt und mit validen Zahlen abgesichert ist. Die Ergebnisse unterstreichen deutlich, dass unsere Branche neben der kulturellen und gesellschaftlichen Relevanz maßgebliche Impulse im gesamtwirtschaftlichen Kontext in der Region Hamburg setzt, deren Potenziale noch längst nicht ausgeschöpft sind. Für den Branchen-Mix der Zukunft in einer urbanen Region wie dem Land Hamburg stellt die Musikwirtschaft eine attraktive Option dar. Eine stärkere Einbindung unserer Branche – beispielsweise in das Standort-Marketing, um das Wachstum bestehender und die Ansiedlung neuer Unternehmen und Talente zu forcieren ist deshalb wünschenswert. Wir freuen uns, auf Basis der Ergebnisse mit allen relevanten Vertreterinnen und Vertretern in Politik, Verwaltung und Wirtschaft im Sinne einer wachsenden und prosperierenden Musikwirtschaft am Standort Hamburg in den Dialog einzutreten.“

Prof. Norbert Aust, Präses der Handelskammer Hamburg: „In Hamburg spielt die Musik. Die Musikwirtschaft strahlt weit über die eigene Branche hinaus: Für Kultur und Tourismus ist sie ein entscheidender Erfolgsfaktor. Musikunternehmen machen Hamburg vielfältig und anziehend für nationale wie internationale Besucherinnen und Besucher. Darüber hinaus trägt die Branche in hohem Maße zu unserer lebenswerten Metropole im Sinne unserer Standortstrategie ‚Hamburg 2040‘ bei.“

Die Kernergebnisse sowie ein Link zum Download der vollständigen Studie finden sich unter www.musikwirtschaft.org/studie.

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