Die Harburger Herzblatt-Kolumne

Moorburg ist der wahre Champion!

Clara Klatsch hat wieder genau hingehört ...

Meine Lieben, diese Woche hat ein winziger Stadtteil im Hamburger Süden, unser geliebtes Moorburg, die Schlagzeilen der Republik erobert. Sogar die ehrwürdige FAZ hat darüber geschrieben!

Und das, weil ein Fußballspiel mit einem Ergebnis endete, das man sich nicht einmal in seinen schlimmsten Träumen ausmalt: 0:66.

Ja, ihr habt richtig gelesen. Null zu Sechsundsechzig gegen den SVS Mesopotamien II. Ein historisches Debakel, der höchste Negativrekord im Hamburger Fußball. Man könnte jetzt lachen, den Kopf schütteln und fragen: „Was war da los?“ Aber wer nur auf die Zahlen starrt, verpasst das Wesentliche!

Ich habe diese Story verfolgt, und ich sage euch: Das ist keine Geschichte über Versagen, das ist eine Liebeserklärung an den Amateurfußball und an den Harburger Charakter.

Der Moorburger TSV trat mit nur sieben Spieler*innen an – sechs Männer und eine Frau. Sieben gegen Elf! Über Nacht krank geworden, verletzt, keine Auswechselbank. Die drohende Konsequenz: Wer nicht antritt, fliegt aus der Liga.

Der Schiedsrichter fragte nach der 30. Minute: Wollt ihr abbrechen? Die Spieler*innen, die da schon weit abgeschlagen waren, lehnten ab! Sie wussten, es würde wehtun. Sie wussten, die Tore würden fallen wie reife Pflaumen. Aber sie haben Haltung bewiesen. Sie haben für ihren Verein, für ihr Moorburg, das Spiel bis zur letzten Sekunde durchgezogen.

Sie hätten einfach die Segel streichen können. Niemand hätte es ihnen übel genommen. Aber sie haben sich entschieden, zu kämpfen.

Der Spielertrainer erzählte später, dass sie in der zweiten Halbzeit sogar die Verteidigung aufgelöst und auf Attacke gesetzt haben – nur um vielleicht noch ein Ehrentor zu schießen! Ob sie am Ende 30, 50 oder 66 Tore kassieren, war ihnen egal. Sie wollten spielen. Sie wollten leben.

Das ist der wahre Sportsgeist, den die FAZ und der ganze Rest Deutschlands feiern sollte! Kein Gemecker, keine Frust-Fouls, keine Karten. Stattdessen: Fairplay, Kampfgeist und Galgenhumor. (Ich höre schon Claras Lachen im Hintergrund!) Sie haben ein Spiel verloren, ja. Aber sie haben etwas viel Größeres gewonnen: Respekt und eine bundesweite Schlagzeile, die nicht von einem Skandal, sondern von großem Charakter handelt.

Moorburg, ihr seid nicht die schlechteste Mannschaft Deutschlands. Ihr seid die tapferste! Ihr habt uns gelehrt, dass es nicht das Ergebnis ist, das uns definiert – sondern die Art, wie wir aufstehen, wenn wir am Boden liegen.

Also, schnappt euch euer Fahrrad (vielleicht mit Grünpfeil-Vorteil!) und fahrt nach Moorburg. Denn dort steht eine Mannschaft auf dem Platz, die den Kern des Sports verstanden hat. 0:66? Egal! Hauptsache, wir haben Bock! Das ist Harburg. Das ist Leben!

Related Post

Druckansicht