Seit 25 Jahren ist er aktiv und seinem Leitmotiv immer treu geblieben: der Kunst- und Kulturverein „Alles wird schön“ in Heimfeld. Jetzt auch in Französisch oder ganz ohne Worte …
„Alle Menschen haben die Anlage, schöpferisch tätig zu sein. Nur merken es die meisten nie.“ (Truman Capote). Das ist das Leitmotiv eines Kurses unter dem Titel „Zeich mal“ bei „Alles wird schön“. Doch selbst wenn es bemerkt wird, fehlen einigen Menschen der Impuls, der Raum, die Kenntnisse, die Materialien, die Inspiration, die Motivation, die gemeinschaftliche Arbeitsatmosphäre oder die konstruktive Kritik im Prozess, um tatsächlich aktiv zu werden und dabei zu bleiben.
Das Angebot ‚Zeichnen und Malen‘ versteht sich als Möglichkeit für Menschen aus dem Stadtteil, genau diese Stolpersteine aus dem Weg zu schubsen und einfach mal anzufangen. Dabei soll es darum gehen, sich unbefangen mit den Materialien auseinander zu setzen, sich auszuprobieren und dabei eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Im Vordergrund stehen hierbei die Freude am Experimentieren und der wertfreie Austausch in der Gruppe.
Wer also Lust hat einmal die Woche gemeinsam mit anderen kreativ tätig zu sein, und mit Anleitung verschiedene Zeichen- und Maltechniken auszuprobieren und/oder damit zu spielen, ist bei diesem Angebot herzlich willkommen. Es werden bei den wöchentlichen Terminen im ersten Block verschiedene Techniken vorgestellt, um sich diese dann mit Hilfe kleiner Übungen zu erschließen. Nach einer Pause mit Tee und Kaffee können sich die TeilnehmerInnen an eigenen Ideen mit der entsprechenden Technik versuchen. Die benötigten Materialien können vom Alles wird schön e. V. in einem angemessenen Rahmen zur Verfügung gestellt werden. Zudem ist das Angebot kostenfrei, um auch Menschen mit wenig Einkommen den Zugang zu ermöglichen.
Wann: Dienstags, 10 – 13 Uhr. Start: 06.03.2018
Ab Samstag, den 10.März 2018 um 20 Uhr lädt die Künstlerin Regina Stempel dann zu einer Art künstlerischem Abend der Sprachlosigkeit ein. Denn: „Um alles zu verstehen sind wir gewöhnt, was wir sehen und hören detailliert erklärt zu bekommen. Aber ich kann euch beweisen, dass wir manche Sachen ohne Erklärung verstehen können. So zum Beispiel ist es mit der Musik. Musik eröffnet uns die Türen zu unseren Gefühlen, hilft miteinander ohne Sprache und Geste zu kommunizieren. Ich lade euch zu meiner Welt der Musik, wo alle einander verstehen können, egal ob es Deutsch, Russisch oder Englisch gesprochen wird. Wie gewohnt, wird euch etwas performatives erwarten.“
Regina Stempel komponiert in Kooperation mit anderen talentierten Menschen Lieder auf Deutsch und Russisch. Um sie herum sind immer viele kreative Freunde, die mir Inspiration und Unterstützung geben. „Ich glaube, dass Kunst genau diese Kooperation bedeutet – wenn sich unterschiedliche Menschen austauschen und daraus entsteht etwas neues und unerwartetes. Deswegen gestalte ich meine Konzerte interaktiv. Ich will Eure Gedanken und Gefühle, Eure Geschichten auf irgendeine Weise mitbekommen. Keine Angst. Es wird nicht gesprochen. Alles wird auf Musikebene stattfinden.“ Eintritt Frei.
Auch die Gruppe des Improtheaters bei „Alles wird schön“ ist weiterhin aktiv und sucht noch weitere Mitspieler. Die Gruppe trifft sich jeden Montag von 18.30-20.00 Uhr.
Und last but not least: es gibt einen Französischgesprächskreis um Jörn Lücke, der sich jeden letzten Donnerstag im Monat von 19 – 21 Uhr und natürlich in französischer Sprache einfindet. Nach dem Motto „discuté les actualité“ ist das Treffen für alle Niveauformen gedacht. Als Grundlage dient die jeweils monatlich erscheinende „revue de la presse“. Es ist möglich einen Artikel auszuwählen, zu lesen und zu diskutieren. Avec plaisir; À bientot!
Eine Ausstellung mit dem Titel „Obsolesssence Amber Jam“ ist in den Räumen vom 23. März bis 13. April 2018 zu sehen.
Amber Jam wurde 1990 in Kingston, Jamaica geboren und wuchs zu den Songs von Bob Marley auf. 1997 zog sie mit ihrem Vater nach Portland, Oregon, wo sie das das Portland State College of Art and Design besuchte und 2014 mit Auszeichnung abschloss. Mit ihren Werken reflektiert sie die sich verändernden Phänomene ihrer Zeit: Schnelllebigkeit (BLURS), Oberflächlichkeit (TEARS) und Reizüberflutung (BOLD MOLD). Sie verbindet ihre Arbeit die Wirklichkeitserforschung in den Bereichen Sehen, Denken und Fühlen. Daneben experimentiert Amber Jam mit anderen Medien, wie Plastilin, Glitches und Vaporwave, ihre Maxime ist: “Be playful!”. Ihrer Ansicht zufolge befinden wir uns im Übergang vom Informations- zum Weisheitszeitalter.
Dabei wird die künstlerische Fragestellung der nun in der Ausstellung in Heimfeld zu sehenden Arbeiten wie folgt umschrieben: „Wollen wir nicht immer perfekter sein? Besser, schöner, fehlerlos? Wir wollen, dass Atomkraftwerke nicht in die Luft fliegen, der Chirurg den Schnitt richtig zu setzen weiß, Züge pünktlich kommen…wir tragen die Konsequenzen unseres Handelns. Jeder kleine Fehler wird bestraft, sortiert uns aus. Gibt es in unserem Leben noch Bereiche, wo wir jazzend und jammend durchs Leben gehen können? Angstfrei?“
Vernissage ist am Freitag 23. März um 19 Uhr.
Infos unter: www.kunstding.com/amber-jam
Dazu gibt es ab 20 Uhr eine Tanzperformance von Savitari Ramachandran.
Ort: Alles wird schön e.V. (K u n s t ❙K u l t u r), Friedrich-Naumann-Str. 27, 21075 Hamburg, Tel.: 040 / 7666 049; info@alleswirdschoen.de, www.alles-wird-schoen-e-v.de; Öffnungszeiten: Di. – Fr. 14-18h