Kulturkreis würdigte innovative Kulturprojekte dieses Jahr in Hamburg

Wirtschaft, Kultur und Elphi

Elbphilharmonie: Jubelgesang auf den Deutschen Kulturförderpreis 2017 von Peter Schuldt und den Young ClassX. (Foto: PR)

Wirtschaft und Kultur scheinen oft gegensätzlich. Das muß aber nicht so sein, wie die 12. Preisverleihung des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft in Hamburg wieder zeigte.

Der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e. V. vergab kurz vor Weihnachten 2017 und bereits zum 12. Mal mit seinem Partner Handelsblatt den Deutschen Kulturförderpreis an Unternehmen und unternehmensnahe Stiftungen. Diese bundesweit einzigartige Auszeichnung würdigt innovative Kulturförderprojekte in den Kategorien kleine, mittlere und große Unternehmen. Aus rund 90 eingereichten Bewerberprojekten kürte die Jury drei Preisträger, die zur festlichen Preisverleihungsgala in der Hamburger Elbphilharmonie ausgezeichnet wurden. Und siehe da, das musikalische Rahmenprogramm gestaltete das Young ClassX Solistenensemble unter der Leitung des Harburger Musikpreisträgers Peter Schuldt.

Projekt „Schreibwettbewerb für junge Menschen“

Preisträger in der Kategorie „kleine Unternehmen“ war 2017 WEKENMANN – Bücher, Licht & mehr mit dem Projekt „Schreibwettbewerb für junge Menschen“.
Seit dem Jahr 2004 engagiert sich die Tübinger Buch- und Kunsthandlung „WEKENMANN – Bücher, Licht & mehr“ für die Förderung junger Literaten und veranstaltet jährlich einen Schreibwettbewerb. Dieser setzt jeweils ein aktuelles, auch brisantes Thema ins Zentrum und bietet Jugendlichen im Alter von 16 bis 25 Jahren eine Plattform, sich literarisch mit der Gesellschaft und ihrer eigenen Lebenswelt auseinander zu setzen. Das Projekt ermöglicht Engagement, Einmischung und persönliche Stellungnahme. Unter dem Motto „Mut und Zuversicht statt Ablehnung und Hass!“ beschäftigten sich die Teilnehmer des diesjährigen 14. Schreibwettbewerbs mit der Frage, wie die Integration von Geflüchteten gelingen kann. Gewürdigt werden die entstandenen künstlerischen Äußerungen der Jugendlichen mit einer öffentlichen Preisverleihung und Lesung. Die Texte der PreisträgerInnen erscheinen in einer Anthologie. So werden junge literarische Begabungen gefördert und zugleich einem breiten Publikum zugänglich gemacht.

Projekt „HighTech & Kunst“

Der Preisträger in der Kategorie der mittleren Unternehmen ist 2017 KRATZER AUTOMATION AG, die das Projekt „HighTech & Kunst“ förderte.
Seit 2007 engagiert sich der Unternehmer Gerhard Kratzer und heutige Vorsitzende des Aufsichtsrats der KRATZER AUTOMATION AG in Unterschleißheim für die Arbeit von geistig behinderten Künstlern. Die Freude an ihrer Kunst und deren Wirkung bildete für ihn und sein Unternehmen den Anlass, sich hier kulturell fördernd einzubringen: Seit 2012 verleiht das Unternehmen jährlich einen mit EUR 5.000 dotierten Kunstpreis, um den Künstlern öffentliche Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Unterstützung zu verschaffen. Das Unternehmen kooperiert dabei mit dem euward, einem vielbeachteten europäischen Kunstpreis für behinderte Künstler, und dem atelier hpca, einer Einrichtung zur Förderung geistig behinderter Künstler. Mit seiner Kulturförderaktivität richtet die KRATZER AUTOMATION AG die Aufmerksamkeit auf eine Gruppe von Künstlern, die jenseits des Mainstreams des Kunstbetriebes agieren, und würdigt die Qualität und Aussage ihres künstlerischen Schaffens. Die ausgezeichneten Kunstwerke werden ausgestellt und für die Unternehmenssammlung angekauft.

Projekt „Jugend kulturell“

Und als Preisträger der großen Unternehmen wurde dieses Jahr die HypoVereinsbank – Member of UniCredit mit dem Projekt „Jugend kulturell“ gewürdigt.
In über 35 Jahren wurden mit Jugend kulturell bundesweit mehr als 9.500 Künstler in über 2.200 Veranstaltungen gefördert. Seit 1981 unterstützt die HypoVereinsbank junge Künstler aus den Feldern Musik und Darstellende Kunst und begleitet sie langfristig auf dem Weg in die Professionalität. Mit seiner bundesweiten Veranstaltungsreihe und dem bis 2016 ausgelobten „Jugend kulturell“-Förderpreis bietet die Bank den Nachwuchstalenten nicht nur öffentliche Aufmerksamkeit, sondern gibt ihnen praktische Hilfestellungen durch Expertenfeedback, Auftrittsgagen und künstlerbegleitende Pressearbeit. Durch die Einbettung von Jugend kulturell in andere kulturelle Engagements, wie z. B. der alljährlichen UniCredit Festspiel-Nacht in München mit über 12.000 Besuchern, erfahren die jungen Künstler bestmögliche Visibilität. So werden effektive „Starthilfen“ für junge Künstler am Beginn der beruflichen Karriere geschaffen. Alice Merton, die Siegerin von 2016, startete zum Beispiel nach ihrem Erfolg beim „Jugend kulturell“-Förderpreis mit ihrer Single „No Roots“ richtig durch und hat mittlerweile für ihre Verkaufserfolge „Platin“ erhalten.

In  der Jury des Deutschen Kulturförderpreises 2017 waren Sven Afhüppe, Chefredakteur Handelsblatt, Dr. Thomas Bellut, Intendant ZDF, Prof. Dr. Clemens Börsig, Vorstandsvorsitzender Kulturkreis der deutschen Wirtschaft, Johannes Ebert, Generalsekretär Goethe-Institut e. V., Irm Hermann, Schauspielerin, Dr. Franziska Nentwig, Geschäftsführerin Kulturkreis der deutschen Wirtschaft, Peter Spuhler, Generalintendant Badisches Staatstheater Karlsruhe, Dr. Eva-Maria Stange, Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Prof. Dr. Norbert Winkeljohann, Sprecher des Vorstands Pricewaterhouse-Coopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft sowie Prof. Dr. Tobias Wollermann, Vorsitzender Arbeitskreis Kulturförderung des Kulturkreises und Geschäftsführer The Young ClassX e. V. vewrtreten.

Der Kulturkreis dankte an dem Abend auch der Otto Group für die freundliche Unterstützung der Preisverleihung, seinem Medienpartner ZDF und TEST.

Quelle: Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e. V.

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