Dr. Magdalena Schulz-Ohm verlässt die Kunststätte Bossard

Die Faszination ist geblieben

Geht: Dr. Magdalena Schulz-Ohm. (Foto: Kunststätte Bossard)

Über 10 Jahre war sie die „rechte Hand“ der Museumsleitung. Nun geht es für sie auf zu neuen Ufern: Magdalena Schulz-Ohm.

Die letzten Tage an der Jesteburger Kunststätte sind „lang und bewegend“ berichtet Magdalena Schulz-Ohm. Es ist über 10 Jahre her, dass sie als Assistentin der Museumsleitung an die Kunststätte Bossard kam. Ab dem 1. März 2019 wird sie nun ihre neue Stelle als Geschäftsführerin der Ernst-Barlach-Stiftung in Güstrow antreten.

Magdalena Schulz-Ohm erinnert sich noch genau an ihren ersten Besuch an der Kunststätte Bossard. Von der überbordenden Gestaltungsfülle des expressionistischen Gesamtkunstwerks von Johann und Jutta Bossard war sie überwältigt, konnte sich aber schnell für die weitreichenden Bedeutungsebenen hinter der Fassade des Gesamtkunstwerks begeistern. „Ich bin fasziniert, dass ich selbst nach einem Jahrzehnt immer noch neue Details in den Raumausstattungen von Johann Michael Bossard entdecke. Das ist wirklich besonders und macht diesen Ort so einmalig.“ Wenn sie nun die Kunststätte Bossard verlasse, dann tue sie das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Sie freue sich auf ihre neuen beruflichen Aufgaben, sei aber auch wehmütig, denn sie habe an der Kunststätte viel lernen dürfen und die Zusammenarbeit im Team sehr geschätzt.

Ihre berufliche Laufbahn begann Magdalena Schulz-Ohm mit einem Magisterstudium der Kunstgeschichte, BWL und Informatik zunächst an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg und an der University of Essex in England sowie später im Hauptstudium an der Universität Hamburg. Ab 2007 fand sie ihren Weg nach Lüllau an die Kunststätte Bossard. Seitdem stellte sie sich in ihrer Arbeit immer wieder neuen beruflichen Herausforderungen und Aufgabenfeldern. Neben der Assistenz der Geschäftsführung übernahm sie sukzessive die Bereiche des Veranstaltungsmanagement, der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie des Marketings. Gemeinsam mit der Leiterin der Kunststätte, Dr. Gudula Mayr, konzipierte sie 2011 die wissenschaftliche Podiumsdiskussion „100 Jahre Kunststätte Bossard“ und arbeitete intensiv bei der aktuell laufenden Ausstellung und dem Katalog „Die Bossards im Nationalsozialismus“ mit. Neben diesen Tätigkeiten kuratierte Magdalena Schulz-Ohm in den vergangenen Jahren unter anderen 2009 die Ausstellung „Utopien von Architektur und Raum in der Moderne. Visionäre Konzepte von Johann M. Bossard“ sowie 2013 die Ausstellung „Inspiration Heide“. Intensiv beschäftigte sie sich in ihrer Zeit an der Kunststätte mit dem Phänomen des Gesamtkunstwerks und publizierte diverse Artikel und hielt nationale und internationale Vorträge zu diesem Thema. Von ihre Faszination an Johann Bossard und seinem Gesamtkunstwerk geleitet, begann sie in ihrer Zeit an der Kunststätte ihre Dissertation „Vom Künstlerhaus zum Gesamtkunstwerk. Eine exemplarische Untersuchung von Johann Michael Bossards expressionistischer Kunststätte“ zu schreiben. In dieser geht sie dem Begriff des Gesamtkunstwerks auf den Grund und legt erstmals eine umfassende wissenschaftliche Deutung von Bossards Kunststätte vor. Nach Einschätzung der Museumsleiterin Dr. Gudula Mayr stellt die Dissertationsschrift „schon jetzt ein Standardwerk zu Bossard und seinem Gesamtkunstwerk“ dar. Ihre 2018 an der Universität Hamburg mit Auszeichnung abgeschlossene Dissertation wird noch in diesem Frühjahr erscheinen. Um so schmerzlicher sei es für die Kunststätte Bossard bemerkt Gudula Mayr, dass Magdalena Schulz-Ohm die Kunststätte verlasse. „Unser Team wird sie als engagierte Kollegin und Kunsthistorikerin sehr vermissen, aber wir freuen uns natürlich sehr mit ihr und wünschen ihr für die Zukunft alles Gute“.

Im Sommer dieses Jahres wird es nun eine Exkursion für den Freundeskreis der Kunststätte Bossard, welchen Magdalena Schulz-Ohm jahrelang betreut hat, zur Ernst-Barlach-Stiftung in Güstrow geben. Mit einem Lächeln im Gesicht bemerkt sie: „Ich freue mich sehr darauf die Mitglieder des Freundeskreises bei dieser Gelegenheit wieder zu sehen und ihnen meine neuen Arbeitsplatz zeigen zu können.“

Quelle: www.bossard.de

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