
Altwerden, Krankheit, Sterben, Tod ist in unserer Gesellschaft ein Schattenthema. Die Corona-Pandemie hat unser aller Verletzlichkeit wieder in den Fokus zurückgeholt. Was können wir Lernen von denen, die am Ende ihres Lebens angekommen sind?
von Ulrike Hinrichs
In alten Zeiten lebten alle Generationen unter einem Dach. Geburt, Leben und Tod fanden gleichzeitig und sichtbar für alle in einer Familieneinheit statt. Heute ist der Tod ein Tabu-Thema geworden. Die Alten werden aussortiert aus der Leistungsgesellschaft. Der menschenunwürdige Umgang mit dem Sterben in der Corona-Pandemie ist ein Symptom dieser Zeit.
Schöner, schneller, weiter, größer. Wir leben in einer leistungsorientierten Welt, die Krankheit und Tod nicht gebrauchen kann.
Dabei sind es vielleicht gerade die Alten, die mit ihrem Erfahrungsschatz einen Wegweiser für die Jüngeren sein können. Wir haben dieses Thema in meiner Kreativgruppe in der Seniorenresidenz Harburg aufgenommen. Unser Thema:
„Was möchten wir Alten euch Jüngeren mit auf den Weg geben.“ Dazu haben wir Antworten gesammelt und die Botschaften in Bildern ausgedrückt. Eine Antwort einer an Demenz Erkrankten etwa lautete: „Genieße das Leben, es ist viel kürzer als du denkst“. Zu dieser Weisheit entstand der ins Leben verliebte Elefant, der – ob Sonne oder Wolken – vergnügt durch die Wiesen springt.
Weitere Botschaften waren beispielsweise:
„Liebe, Liebe, Liebe“
„Sei nicht so streng mit dir, nimm nicht alles so ernst und lass mal Fünfe gerade sein“
„Achte auf dich und deine Gesundheit, schaue mehr nach innen, als nach Außen“
„Sei authentisch und ehrlich“
„Verwirkliche deine Träume“

