Das Elbinsel Gipsy Festival lädt zum 10. Mal nach Wilhelmsburg:

„Gipsys sind Teil unserer Gesellschaft“

Am 6. und 7. April 2018 laden der Landesverein der Sinti in Hamburg und das Bürgerhaus Wilhelmsburg gemeinsam und bereits zum 10. Mal zum ElbinselGipsyFestival  ins Bürgerhaus Wilhelmsburg ein.

Die Geschichte der Sinti und Roma ist auch eine Geschichte der Verfolgung. Allein während des Nationalsozialismus fielen eine halbe Millionen Sinti und Roma dem Rassenwahn und dem an ihnen systematisch geplanten Völkermord zum Opfer. Indem Zeitzeugen und deren Kinder eingeladen werden und sie ihre Biografien vorstellen, wird die Erfahrung einer Generation von Sinti, die heute zum großen Teil achtzig Jahre und älter ist, genutzt. Und so machen es sich die Organisator*innen zur Aufgabe, diesen Teil der deutschen Erinnerungskultur im Rahmen des Elbinsel Gipsy Festival zu dokumentieren und wach zu halten.

„Wir haben wir ein Programm aus Musik und Information zusammengestellt, das den Besucher_innen des Festivals  die kulturelle Minderheit der Sinti als Nachbarn und über Jahrhunderte gewachsenen Teil unserer Gesellschaft vorstellen soll“, so Organisatorin Katja Scheer.

Traditionell wir das Festival am Freitagabend vom dem Landesverein eng verbundenen Café Royal Salon Orchester  eröffnet, das zum Jubiläum Gäste einladen wird, die den Auftakt des diesjährigen Festivals zu einem besonderen Erlebnis werden lassen.

Fr., 6. April, 19:30 Uhr Café Royal Salonorchester

Das Café Royal Salonorchester, das erfolgreiche Musikerensemble aus der Hamburger Familie Weiß begeistert seit Jahren das Publikum in ganz Deutschland und Europa mit seiner ebenso ausdrucksvollen, wie temperamentvollen Musik, die Lebensfreude sowie süße Melancholie mit größter Leidenschaft zu vermitteln weiß. Traditionell wird das Gipsy Festival musikalisch durch das Café Royal Salonorchester eröffnet. In diesem Jahr bestreiten diese ihr abendfüllendes Programm mit besonderen Gästen.. Mit enthusiastischen bis zarten Klängen und Farben auf Violine, Akkordeon, Bass und Saxophon spielen die Lokal-Matadoren ein Best Of Programm aus Swing, Czardas, Musette, Kaffeehausmusik und den alten Weisen der Sinti. Freuen sie sich auf einen Abend großer Gefühle, mitreißender Rhythmen und auf eine Show voller Überraschungen, die nur aus derart virtuos improvisierter Musik erwachsen kann.

Besetzung: Bummel Weiss – Violine / Kako Weiss – Saxophon / Baro Kako Weiss – Akkoredeon / Clemens Rating – Gitarre / Thomas Biller  – Kontrabass

Das Herzstück des zweitägigen Festivals ist die Musik: Es präsentieren sich Gipsy Ensembles von nah und fern, umrahmt von aktuellen Ausstellungen und Gesprächen mit Zeitzeugen zu Geschichte und Kultur der Sinti.

Das Veranstaltungsthema am Samstagnachmittag ist in diesem Jahr die Fortsetzung der Ausgrenzung von Sinti durch die Kommunen als Grundlage weiterer Stigmatisierung bis in die Gegenwart sein. Dazu konnte manden  Politikwissenschaftler Peter Widmann gewinnen, der die Ergebnisse seiner Studie „An den Rändern der Städte“ vorstellen wird.

Am Samstag, 7. April, 19.30h werden der außergewöhnliche junge Geiger Sandro Roy und seine Band den Sänger Johnny Rosenberg mitbringen, der weit über seine Heimat Holland hinaus bekannt und beliebt ist. Im Vorprogramm stimmen Wauwau Adler und Band das Publikum ein.

Eine kleine Fotoausstellung von den zurückliegenden 9 ElbinselGipsyFestivals soll die Besucher*innen anregen, sich zu erinnern und ihre Erinnerungen miteinander zu teilen.

Das Festival wird unterstützt von der Kulturbehörde Hamburg, SAGA GWG Stiftung Nachbarschaft, Hamburgische Kulturstiftung, Landeszentrale für politische Bildung, Hanna Darboven Stiftung, Alfred Töpfer Stiftung, Beirat für Stadtteilentwicklung Wilhelmsburg, Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung, Stahlberg Stiftung, Nordkirche Weltweit.

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