Kulturelle Zwischennutzung – in Harburg offenbar ein Fremdwort, in Hamburg City hingegen jetzt gleich auf 8.000 Quadratmetern und an prominenter Stelle …
Wie die Hamburger Kulturbehörde nun einer Pressemitteilung erklärt, übernimmt die städtische „Hamburg Kreativ Gesellschaft“ bis Ende des Jahres das rund 8.000 Quadratmeter große Karstadt Sport Gebäude und öffnet es für kreative Zwischennutzungen. Hamburgs bekannteste Einkaufsstraße wird so zum Ort der größten kreativwirtschaftlichen Zwischennutzung in Deutschland. In das ehemalige Karstadt Sport Gebäude an der Mönckebergstraße werden bis Ende des Jahres zahlreiche Kulturinstitutionen und Kreative einziehen. Rund 8.000 Quadratmeter Leerstand, verteilt auf sechs Geschosse, verwandeln sich für ein halbes Jahr zu temporären Ateliers, Ausstellungsflächen, Co-Working-Spaces und Produktionsorten. Möglich gemacht wird das umfangreiche Projekt über das Programm Frei_Fläche der Hamburg Kreativ Gesellschaft und dem Fonds für kreative Zwischennutzung, den der Senat im Juni 2021 beschlossen und mit neun Millionen Euro ausgestattet hat.
Dr. Andreas Dressel, Finanzsenator: „Für das Projekt Frei_Fläche ist die Zwischennutzung des ehemaligen Karstadt Sport Gebäudes ein toller Erfolg. Zusammen mit unserem Neustartfonds, den wir gerade noch einmal um 500.000 Euro aufgestockt haben, unterstützen wir mit dem Programm Frei_Fläche gezielt die Innenstadt und die bezirklichen Zentren beim Wiederbeginn nach Corona. Solche kreativwirtschaftlichen Nutzungen wie hier jetzt an der Mönckebergstraße und auch schon an zahlreichen anderen Orten in Hamburg sorgen für eine Belebung der Quartiere. Und es sind auch noch ausreichend Mittel vorhanden für viele weitere kreative Ideen überall in der Stadt. Mein Aufruf also: Nutzen Sie die Möglichkeiten unseres Programms Frei_Fläche!“
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Es gibt in der Hamburger Innenstadt kaum einen exponierteren Ort als das ehemalige Gebäude von Karstadt Sport. Dass Besucherinnen und Besucher der City dort nun Kunst, Kultur und Kreativwirtschaft aus Hamburg erleben können statt Leerstand, ist ein bemerkenswerter Erfolg des Programms Frei_Fläche. Auf rund 8.000 Quadratmetern finden Hamburger Kreative dort Raum für ihre Projekte. Die räumliche Nähe der vielfältigen Nutzerinnen und Nutzer wird sicher zu neuen Kooperationen führen und die unterschiedlichsten kulturellen Nutzungen werden auch ein Gewinn für die gesamte Innenstadt.“
Dr. Katja Wolframm, Leiterin Immobilienabteilung der Hamburg Kreativ Gesellschaft: „Ein großes Kaufhaus für die Kreativwirtschaft zu öffnen, war von Beginn an Idee und größte Herausforderung zugleich. Dass uns mit diesem Förderprogramm gelungen ist, was niemand und kein Konzept vorher vermochte, ist eine große Freude. In der Innenstadt ist bisher wenig Kreativwirtschaft erlebbar. An diesem zentralen Ort zu zeigen, welche Potentiale diese Branche hat, ist ein schönes Angebot für alle Besucherinnen und Besucher und eine Einladung an die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in der Immobilienwirtschaft. Türen auf, spannende sechs Monate stehen bevor.“
Die Hamburg Kreativ Gesellschaft übernimmt das ehemalige Kaufhaus von der R+V Lebensversicherung AG bis zum 31. Dezember 2022. Dafür zahlt sie sämtliche laufenden Nebenkosten, eine Miete wird nicht gezahlt. Für Kreativschaffende stellt die Hamburg Kreativ Gesellschaft die Flächen für 1,50 Euro pro Quadratmeter zur Verfügung. Vermietet wird das Gebäude in viertel, halben oder auch ganzen Geschossen. Zwei Geschosse (EG und 2. OG) sind mit wechselnden Projekten wie Ausstellungen oder Festivals belegt, in den übrigen Etagen sind Projekte überwiegend über die gesamte Laufzeit vor Ort.
Das Programm Frei_Fläche wird aus dem Fonds für kreative Zwischennutzung des Senats finanziert und ist mit rund neun Millionen Euro ausgestattet. Seit Programmstart im Juli 2021 sind rund 19.466 Quadratmeter an Kreativschaffende aus Hamburg vermietet worden. Aus über 175 eingereichten Ideen für Zwischennutzungen konnten bereits 53 Konzepte mit Raumangeboten von Eigentümerinnen und Eigentümern gematcht und zu erfolgreich abgeschlossenen Förderanträgen geführt werden.
Infos zu den Förderprogrammen gibt es hier: kreativgesellschaft.org