Mein Name ist Sophie und ich bin Denkerin. Kürzlich gab mir eine Beobachtung zu denken, die ich am Strand machte.
Besonders auffällig verhielten sich Deutsche, aber Männer anderer Nationalitäten sind ernstzunehmende Konkurrenz, wenn sie mit einem Schäufelchen oder den bloßen Händen dem Nachwuchs etwas vormachen. Kurz werden sie alle zu Kindern, bis sie sich im Spiel verlieren und mit wachsendem Ernst zu Werke gehen. Da werden Bettenburgen und Brücken geplant und umgesetzt, Tunnel gegraben und uneinnehmbare Festungen für die Nachwelt erbaut. Die Kinder haben sich vielleicht schon längst abgewendet und beschäftigen sich anderweitig, unbeachtet von ihren Vätern, die im Schweiße ihres Angesichts daran festhalten, dass fertig wird, was sie einmal angefangen haben. Monumente ihrer Tüchtigkeit.
Doch die harte Arbeit fordert manchmal auch ihren Tribut, dann gibt es Verluste zu beklagen. Erst kürzlich verschwand ein Mann in einem tiefen Schacht. Da hatte er sich – ohne es zu merken – sein eigenes Grab geschaufelt – und das im Urlaub!
Mich brachte dieser instinktive Spiel-/Gestaltungstrieb allerdings auch auf die glorreiche Idee, irgendwo in einem geschützten, kulturellen Raum einen Strand nachzubilden, an dem die Besucher sich ausleben und erschaffen können, was ihnen gerade in den Sinn kommt.
Es lebe der Sandkasten!