Verleihung des Kisseler Theaterpreises

„plattform“ mit Qualität

Foto: Ernst-Deutsch-Theater

Zum vierten Mal wurde der mit 50.000 Euro dotierte Barbara Kisseler Theaterpreis in diesem Jahr vergeben und ging an die Jugendsparte des Ernst-Deutsch-Theaters. Aus gutem Grund …

In der Mitteilung der Behörde für Kultur und Medien heißt es:

„Die/der unbekannte Jurorin/Juror hat auch in diesem Jahr einen würdigen Preisträger gefunden: Das seit 17 Jahren mit unermüdlichem Einsatz durchgeführte Plattformfestival, das auch ein Ergebnis der kontinuierlichen künstlerischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist. Ganz im Sinne der im Oktober 2016 verstorbenen Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler wird damit ein Privattheater gewürdigt, das ein großes und keineswegs selbstverständliches Engagement im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit aufbringt und dabei in jedem Jahr erneut mit einem auch künstlerisch bemerkenswerten Festival überzeugen kann.

In der Begründung des Jurors/der Jurorin heißt es: „Die Jugendsparte ‚plattform‘ des Ernst Deutsch Theaters gibt es seit 2003. Jugendliche sehen professionelles Theater, erfahren wie es entsteht und erleben einen komplexen, professionellen Bühnenbetrieb. Das Wichtigste aber ist die Erfahrung, selbst auf der Bühne zu stehen. Unter Anleitung von Theaterprofis werden in verschiedenen Jugendclubs eigene Stücke erarbeitet, die dann beim jährlich stattfindenden ‚plattform‘ Festival auf der großen Bühne gezeigt werden. Sämtliche Bühnen (Haupt- und Studiobühne, Probebühne und plattform-Bühne) des Ernst Deutsch Theaters gehören in diesen Tagen den Jugendlichen. Und ihre Aufführungen zeigen dabei nicht nur eine große Vielfalt von Themen und Formen, sie präsentieren in hoher Qualität eine erstaunliche inhaltliche Tiefe, zeigen riesiges Engagement und theatrale Intelligenz. Das Festival ist ein Höhepunkt für die Jugendlichen, fester Bestandteil im Spielplan des Ernst Deutsch Theaters und ein Highlight der Theatersaison. Es hat den Barbara Kisseler Theaterpreis 2019/20 wahrlich verdient.“

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Die kluge Entscheidung des/der Jurors/Jurorin würdigt die engagierte Haltung und Verantwortung eines Theaters für zukünftige Generationen und für eine Kultur der Anerkennung. Ein Festival über so viele Jahre hinweg zu realisieren und dafür Sorge zu tragen, dass Kinder und Jugendliche den Wert von Kultur für unsere Gesellschaft unmittelbar erfahren können, ist ein mit viel Anstrengung verbundenes Vorhaben. Ich danke Isabella Vértes-Schütter, dem Ernst Deutsch Theater und allen am Festival Beteiligten, dass sie ihre Arbeit jedes Jahr auf künstlerisch vielfältige Weise verbreiten und präsentieren und einen wichtigen Beitrag zur Vielfalt von Hamburgs Theaterszene leisten.“

Henrike Reemtsma, Hermann Reemtsma Stiftung: „Das große Thema des plattform-Festivals im Februar 2020 war ‚Veränderung‘. Die Jugendlichen haben lange daran gearbeitet, alles gegeben und mit ihrer Leistung überzeugt. Wie relevant ihre im Ernst Deutsch Theater ausgehandelten Fragen wenige Wochen später für uns alle werden würden, hat wohl niemand geahnt. Um die Bedeutung mutiger Privattheater in schwieriger Zeit zu unterstreichen, stellt die HERMANN REEMTSMA STIFTUNG neben dem Preisgeld in diesem Jahr weitere 50.000 Euro zur Verfügung. Sie sollen die Theaternacht 2020 ermöglichen und damit alle Hamburger Privattheater wieder ins Rampenlicht rücken.“

Der mit 50.000 Euro dotierte Preis wird im Andenken an die im Oktober 2016 verstorbene Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler verliehen und jährlich, unterstützt von der Hermann Reemtsma Stiftung, vergeben. Mit dem Theaterpreis wird die Bedeutung und Qualität insbesondere der Privattheater und der Freien Gruppen in Hamburg gewürdigt. Er ist zugleich Würdigung und Ansporn all derjenigen Theater, die die vielfältige Hamburger Theaterlandschaft mit mutigen und begeisternden Stücken bereichern. Ganz im Sinne Barbara Kisselers wird der Preisträger immer unbedingt subjektiv von einem/einer unbekannten Juror/Jurorin vorgeschlagen.

Für die kommende Spielzeit wird jetzt eine neue Person benannt, die Ihren Vorschlag für die Spielzeit 2020/21 im Sommer 2021 in der Funktion als Juror/ Jurorin vorlegen wird.“

Quelle: Behörde für Kultur und Medien Hamburg

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