Winsener Geschichte kommt in soziale Einrichtungen

Museum on the road

Museum im Marstall vor Ort in der Tagespflege. Links hinten: Museumspädagoge Tammo Hinrichs

Wenn die Leute nicht ins Museum kommen können, dann kommt das Museum eben zu ihnen! So jetzt auch in Winsen.

„Das Museum ist da!“, so wird Tammo Hinrichs, Museumspädagoge des Museums im Marstall, begrüßt, wenn er mit seinem Bollerwagen durch die Straßen zieht oder mit einer Kiste voller „alter Sachen“ in eine Tagespflegestätte kommt. Hinrichs ist mit dem „Museum vor Ort“, einem kostenlosen Angebot des Museums im Marstall, schon mehrfach mit der Kinderbauhütte in Winsener Stadtteilen unterwegs gewesen, um dort Kinder zu erreichen, die nicht unbedingt den Weg ins Museum finden würden. Diese Outdoorveranstaltungen fanden bereits mehrfach statt.

Nun geht es auch drinnen los, in sozialen Einrichtungen in der Region. Denn für diese ist das Angebot „Museum vor Ort“ in erster Linie gedacht, konnte aber aufgrund der Corona-Beschränkungen erst jetzt richtig starten. Die Grundidee liegt darin, dass das Museum mit seinem Angebot zu den Menschen kommt, die aufgrund einer Beeinträchtigung nicht mehr so leicht ins Museum kommen können oder aus anderen Gründen den Weg ins Museum scheuen. In diesem Monat war das Museum zu Gast in der Tagespflege Ole School des AHD in Ashausen. Bei dem Programm „5000 Jahre Winsen in einer Stunde“ kamen die Gäste der Tagespflegeeinrichtung ordentlich in Stimmung. Alle waren interessiert und voll bei der Sache. Hinrichs brachte eine ganze Kiste an Objekten aus dem Museum mit, die Einblick in die Geschichte der Region geben. Einige der Dinge konnten von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern angefasst und untersucht werden und sie konnten erraten, was das sein könnte. Nicht bei allen Objekten konnte die Herkunft oder der Sinn erkannt werden, während andere Gegenstände für lebhafte Gespräche und Erinnerungen sorgten. „Natürlich erfolgt der Transport der mitgebrachten Objekte fachgerecht und manches kann nur als Replik mitgebracht werden. Aber es ist uns vor allem wichtig, dass nicht nur geschaut, sondern eben auch mal angefasst werden kann“, so Hinrichs.

Regine Ziervogel, Mitarbeiterin der Tagespflege Ole School, freut sich über dieses innovative Angebot des Museums: „Wir bieten unseren Gästen über den Tag ein spannendes Angebot und unternehmen auch gerne Ausflüge in die Region. Letzten Monat waren wir im Museum im Marstall in Winsen und sind dort auf das Angebot „Museum vor Ort“ aufmerksam gemacht worden.“ Das Programm wurde dann auch sofort gebucht und war ein voller Erfolg.

Dank großzügiger Unterstützung der Stiftung Hof Schlüter sowie der Weseloh-Stiftung kann das Angebot „Museum vor Ort“ für soziale Einrichtungen in der Region kostenlos angeboten werden. Nach Aufhebung der Corona-Beschränkungen kann es endlich richtig starten und Hinrichs freut sich bereits darauf, „wenn auch weitere soziale Einrichtungen aus der Region unser Angebot annehmen und wir auf diese Weise ein wenig Museum in ihr Haus bringen.“ Die Gäste der Tagespflege Ole School jedenfalls hatten so viel Spaß, dass bereits ein weiterer Termin in Planung ist. Dann soll es um alte Kinderspiele gehen – da hat bestimmt auch jeder was zu erzählen.

Buchungsanfragen für das Angebot „Museum vor Ort“ können über die Webseite des Museums www.museum-im-marstall.de eingetragen werden oder direkt per Telefon unter 04171-3419 oder per Mail an info@museum-im-marstall.de gerichtet werden.

Das Museum im Marstall liegt im Herzen der Stadt Winsen (Luhe). Im herzoglichen Marstall von 1599 informiert das Museum auf vier Ebenen über regionale Besonderheiten der Elbmarsch und Persönlichkeiten der Stadt. Eine Außenstelle befindet sich im Turm des Wasserschlosses. Sonderausstellungen und Veranstaltungen ergänzen das Angebot. Betrieben wird das Museum vom Heimat- und Museumverein Winsen (Luhe) und Umgebung e.V.

 

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