Ist es Wut oder Aufbruchstimmung? Die Liste der Forderungen der Ini SuedKultur ans neue Bezirksparlament ist jedenfalls lang …
Das neue Bezirksparlament Harburgs ist noch nicht in Funktion, aber seitens der Kulturschaffenden des Hamburger Südens werden echte Veränderungen erwartet.
In der Pressemitteilung heißt es:
„Endlich Bewegung in der Harburger (Kultur-) Politik
Die Wahl zur Bezirksversammlung hat gezeigt, dass die Harburger*innen die bisherige Politik des Stillstandes & Mutlosigkeit satt haben. Dies gilt auch für die Kulturpolitik, die seit Jahrzehnten (Nord-) Hamburg hinterherhinkt. Nun heißt es:
Vamos! & Butter bei die Fische!
Hier ein paar Punkte, die nach Meinung von Suedkultur den kommenden Monaten auf der Tagesordnung stehen und angegangen werden müssen:
- Ein „Ausschuss für Kultur, Denkmalpflege & Stadtentwicklung“! Endlich muss Kultur die Wertschätzung & Aufmerksamkeit erhalten, die Ihr gebührt.
- Anpassung der Kulturgelder an Hamburgs Durchschnitt (mind. 300.000 €/a mehr!)
- Transparenz bei der Vergabe von Kulturfördergeldern. Die Sitzungen, insbesondere wenn es um Fördergelder geht, sind generell öffentlich.
- Abkehr vom Postulat der „Fehlbedarfsfinanzierung“.
- Vereinfachungen von Anträgen durch aktive Hilfestellung der Verwaltung.
- Inhaltliche Diskussionen unter Einbeziehung der Akteure aus der Kulturszene sind ausdrücklich erwünscht.
- Ein Beirat, bestehend aus den Aktiven im Bezirk, erhält Rede- und Antragsrecht.
- Kultur als fester Themenpunkt in Harburgs Stadtplanung. Mindestens einmal im Jahr findet eine gemeinsame Sitzung des Ausschuss für Kultur, Denkmalpflege & Stadtentwicklung mit dem Stadtplanungsausschuss statt.
- Auch einmal im Jahr: eine gemeinsame Sitzung mit dem Ausschuss für Wirtschaft, bei dem die Kultur & Kreativwirtschaft im Fokus steht.
- Einmal im Jahr ein öffentliches Fachgespräch zum Stand der „Kunst, Kultur & Kreativwirtschaft“ im Bezirk Harburg und den anstehenden Handlungsnotwendigkeiten
- Bestehende und neue Kulturorte & Freiräume gilt es zu bewahren und zu fördern.
- Bei größeren (Wohnungs-) Neubauvorhaben müssen Kulturschaffende frühzeitig in Planungen beteiligt werden.
- dauerhafte Einrichtung eines Kulturbüros für Bürger*innen und Kulturschaffende
- Aufbau eines Netzwerkes „Kultur im Süden der Metropolregion HH“.
- Vereinfachung der Kulturwerbung z.B. bei Outdoorplakatierungen.
- Die Raumsituation von Künstler*innen aller Sparten ist katastrophal. Hier muss zügig gehandelt werden, z.B. durch Überlassung eines Teils der leeren Schule am Sinstorfer Weg für 2-3 Jahre für Musikübungsräume, Ateliers, Theater & Tanz etc.
- Start der Planung und Flächensuche (für einen Neubau) für Musikübungsräume, Probebühne und Club.
- 3falt: Die Bezirksversammlung mischt sich aktiv ein und stellt gegenüber der Kirchengemeinde klar, das eine gemeinwohl-orientierte kulturelle Nutzung Vorrang hat. Hierfür stellt der Bezirk Mittel bereit & unterstützt bei der Einwerbung zusätzlicher Mittel. Auch ist ein langer Leerstand ist nicht akzeptabel.
- Anschaffung einer mobilen Bühne für Harburgs Kulturschaffende.
- Die Kunstleihe / Music-Night / Kulturtag und SuedLese gilt es langfristig zu sichern.
- u.v.m.
Suedkultur freut sich auf die kommenden Diskussionen und dem gemeinschaftlichen Streiten für die kulturelle Vielfalt in Harburg.
Initiative SuedKultur, www.sued-kultur.de, Harburg 5.6.2019
Suedkultur ist seit 2007 ein offener Zusammenschluss all jener, die im Süden Hamburgs für Kultur stehen. So unterschiedlich die Interessen und Wirkungskreise, so einig sind wir in einem Wunsch: mehr Kultur im Süden Hamburgs! Und dabei gibt es seit 2004 den Harburger Kulturtag, seit 2011 die Sued-Kultur Music Night und seit 2016 die SuedLese – die Literaturtage des Hamburger Südens. Seit 2018 zudem Hamburg erste Kunstleihe. Dazu ein Online-Feuilleton ´Tiefgang` (www.tiefgang.net) und jeden Monat mehr als 70 Kulturevents, die ihr unter www.sued-kultur.de findet.“
Quelle: Initiative SuedKultur